Was macht die Brennnessel so interessant?

Aua! - Als Kind fiel ich beim Spielen immer wieder mit nackten Beinen hinein, in die Brennnesseln.

Danach hatte ich erst einmal genug und wollte nichts mehr von ihr wissen.

Aber heute weiß ich: Zusammengewurschtelter Spitzwegerich darauf reiben und alles wird wieder gut und vergessen!

Da sich aber die schmerzhaften Begegnungen einprägen, wird die Brennnessel leider immer wieder verdrängt - ja sogar verachtet. Auf das Know-how kommt es an. Und das muss jede Generation auf`s Neue entdecken.

Damit man gestärkt aus diesen Wechselfällen des Lebens hervor geht, muss man wissen, wie man es anpackt. Genau darin liegt die verborgene Kraft der Brennnessel:

Sie kann uns helfen, den immer schneller werdenden, ununterbrochenen Wandel des Lebens zu meistern!

Und wie du vielleicht weißt: Wandel bedeutet Stress.  Wandel tut weh.  Wandel ist Innovation.

Hier ist die Brennnessel als Heil- und Ernährungspflanze -  die Pflanze der Stunde!

Ihre universelle Wirkung entfaltet sie in allen Körpersystemen:

• Sie fördert die Beweglichkeit der Gelenke.
• Sie entgiftet in der Frühjahrskur.
• Sie stärkt das Immunsystem in der Herbstkur.
• Sie wirkt als Potenzmittel.
• Sie ist Schönheitstonikum für Haut und Haare.
• Sie unterstützt bei Stress und Burn-out

Unter Superfoods verstehen wir Lebensmittel mit einer hohen Dichte an Nährstoffen und Radikalenfängern. Wenn wir Superfood hören, denken wir gleich an Gojibeeren, Macapulver, Spirulina,...

Gibt es bei uns keine heimischen Superfoods? Doch! - Sie wachsen bei uns vor der Haustür, das sind unsere Wildkräuter und allen voran - die Brennnessel!

Die Brennnessel ist ein großer Eiweißlieferant:

• Sie bietet einen sehr hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß - 7,4 Gramm / 100 Gramm
• Sie enthält alle 8 lebensnotwendigen "essentiellen" Aminosäuren, und so
• in einer tollen Zusammensetzung, wie es für uns Menschen geeignet ist

Zum Aufbau unserer Zellen und zur Energiegewinnung brauchen wir diese Eiweiße. Nicht um sonst wird sie als "Kraftfutter" eingesetzt, als richtiges "Powerfood".

Sie ist die heimische Wildpflanze, die uns zur Not das Leben retten kann!

Die Brennnessel wächst in Hülle und Fülle, enthält wenig Oxalsäure und ist somit gut verdaulich für unseren Magen.

A handful a day keeps the doctor away!

Unser Körper wechselt im Jahr vom Winter- in den Sommermodus und zurück.

Man kennt dies in der Natur auch: Die Pflanzen treiben im Frühjahr Blätter aus und im Herbst fallen sie wieder ab, die Tiere verlieren im Frühjahr/Sommer ihr Winterkleid.

Und wir Menschen machen nach dem Winter einen "Frühjahrsputz", im Herbst werden "Vorräte" angelegt.

In unserem Körperinneren benötigen wir dafür einen Turbo - das ist die Brennnessel - als Stoffwechselturbo!

Am besten kann unser Körper einen Frischpresssaft aus Brennnesselblättern aufnehmen, da er den Körper mit einer Extraportion an antioxidativen A-C-E-Vitaminen versorgt.

Die Brennnessel ist außerdem reich an pflanzlich gebundenem Silizium, das Haut, Haar und Fingernägel aufbaut und restrukturiert.

Die Frühjahrskur

Im Frühling steigt der Grundumsatz. Oft nehmen wir automatisch im März und April etwas ab. Dabei werden Fettzellen aufgelöst und die dort eingelagerten Schadstoffe freigesetzt. Du verspürst leichte "Entgiftungserscheinungen" wie Kopfschmerzen, Schwindel... Es droht eine Übersäuerung!

Was kannst du tun?

Unterstütze das Ausschwemmen der Giftstoffe am besten mit Brennnessel-Frischpresssaft oder Brennnesseltee.

Dabei wird die Nierenfunktion aktiviert, damit die Schadstoffe schnell mit Wasser ausgeschieden werden können. Also, Wassertrinken ist angesagt!

Die Herbstkur

Zu dieser Zeit steht die Stärkung des Immunsystems im Vordergrund.

Um gut über den Winter zu kommrn, lagert der Körper all die Stoffe ein, die ihm dabei helfen.

Auch im Herbst unterstützt dies eine vierwöchige Kur mit Frischpresssäften oder Brennnesseltee.

Die antioxidative Wirkung der Brennnessel wird dabei durch reife Äpfel "alter Sorten" noch verstärkt.

1. Frühjahrskur: Morgens und mittags 1/2 Stunde vor dem Essen je 1 Esslöffel Brennnessel-Frischpresssaft (Rezept weiter unten) einnehmen. Wer einen empfindlichen Magen hat, verdünnt den Saft mit Wasser.

2. Herbstkur: Täglich 1 Glas (etwa 0,1 Liter) Brennnessel-Apfel-Frischpresssaft (Rezept weiter unten) trinken.

3. Brennnesselteekur: Täglich 3 Tassen Brennnesseltee (Rezept weiter unten) trinken.

Kurdauer: jeweils 4 Wochen, denn solange braucht unsere Schleimhaut, um sich zu regenerieren.

Brennnessel-Frischpresssaft - Frühjahrskur

Zutaten:  1 großes Sieb voll Brennnessel-Triebspitzen, Wasser

Zubereitung:  Am einfachsten stellt man den Frischpresssaft mit einem Schneckenentsafter bzw. einer Saftpresse her. Mit der Hand erreicht man nicht die gleiche Ausbeute an Phytonährstoffen, doch auch diese  traditionelle Herstellungsweise hat sich bewährt.

Zur Vorbereitung: Da die Brennnessel über einen hohen Anteil an Strukturfasern verfügt, muss man das kurz gewaschene und ein wenig abgetropfte Kraut über Nacht, mindestens aber 3 Stunden, in eine Schüssel legen und abgedeckt ziehen lassen. Die Blätter sollen gut mit Wasser benetzt sein, aber nicht im Wasser liegen!

Die gewaschenen Brennnesseln grob zerkleinern, in den Entsafter füllen... anschalten.... fertig!

Oder in einem Mixer mit etwas Wasser klein mixen und durch ein Tuch den Saft heraus drücken.

Den Saft täglich frisch herstellen und aber tagsüber im Kühlschrank aufbewahren.

Brennnessel-Frischpresssaft - Herbstkur

Zutaten:  1/2  großes Sieb voll Brennnessel-Triebspitzen, 3 Äpfel "alte Sorte"

Zubereitung:  Brennnesseln vorbereiten wie bei der Frühjahrskur.

Die Äpfel waschen. Brennnesseln und Äpfel (mit Schale) klein schneiden, in den Entsafter füllen.... anschalten.... fertig.

Oder alles in den Mixer geben mit etwas Wasser und durch ein Tuch ausdrücken.

Den Saft ebenfalls täglich frisch herstellen und im Kühlschrank tagsüber lagern.

Brennnesseltee

Zutaten:  3-4 frische oder 1 Teelöffel getrocknete Brennnesselblätter, 150 ml Wasser

Zubereitung:  Brennnesselblätter mit kochend heißem Wasser übergießen und 10-15 Minuten ziehen lassen.

Gegen alles in ein Kraut gewachsen!